Entgiftungskur – Wie geht’s wirklich?
Eine Entgiftungskur richtig durchfuhren:
Seinen Körper zu entgiften ist in der Theorie sehr einfach. Schließlich heilt und entgiftet sich der Körper zu jeder Zeit von ganz allein, ohne dass wir irgendwas dafür tun müssen.
Allerdings investiert der Körper bis zu 70-80% seiner Energie in das Verdauen von Nahrung. Nehmen wir ihm diese Arbeit ab und verzichten phasenweise auf feste Nahrungsmittel, hat der Körper mehr Energie zur Verfügung sich tiefgründig zu reinigen und zu entgiften.
Oft findet diese Reinigung nicht nur auf physischer Ebene, sondern vor allem auch auf emotionaler und mentaler Ebene statt. Viele Menschen beschreiben nach einer Fastenkur oft ein Gefühl spiritueller Erleuchtung.
Aus diesem Grund wird solch eine Entgiftungskur oftmals wie ein erholsamer Urlaub in einem Wellnesshotel erlebt.
In Wahrheit benötigt der Mensch keine feste Nahrung. Die Sonne auf unserem Körper, die Luft, die wir atmen und das Wasser, das wir trinken ist wesentlich wichtiger als der Konsum fester Nahrungsmittel, da sie einfach deutlich mehr Energie verbrauchen wenn es um die Verdauung geht.
Über 70% des menschlichen Körpers besteht sowieso aus Wasser und Nahrungsmittel, die kaum Wasser enthalten sorgen für Dehydration, da der Körper konstant Wasser aus dem System in die Nahrung absorbieren muss um sie durch unseren 12 Meter langen Verdauungstrakt zu befördern.
In der Praxis allerdings fällt es den meisten Menschen schwer ungesunde Essgewohnheiten zu ändern oder für einen Zeitraum sogar komplett auf Essen zu verzichten.
Eine spezielle Entgiftungskur macht nur Sinn, wenn wir nach der Kur unsere Gewohnheiten ändern und beispielsweise weniger tierische und/oder verarbeitete Lebensmittel essen.
Das richtige Wasser finden
Für eine Entgiftungskur kommen 2 Wässer in Frage: Reines (destilliertes) Wasser und/oder das Wasser aus Obst und Gemüse.
Frische Obst und Gemüsesäfte enthalten ebenfalls reines Wasser und zusätzlich organische Mineralien, die der menschliche Organismus gut verwerten kann.
Die Ernährung umstellen und langfristig entgiften
Anstatt regelmäßig Entgiftungskuren zu machen ist es auch möglich die Ernährung so gut wie möglich basisch zu halten. Basisch wirkende Lebensmittel sind so ziemlich alle Obst und Gemüsesorten in ihrer rohen Form. Gleichzeitig sollte der Anteil an stark verarbeiteten, tierischen und wasserarmen Lebensmitteln reduziert werden.
Je mehr wir das Gewicht auf die Obst und Gemüse Seite verlagern, desto stärker entgiftet sich der Körper. Daher ist es wichtig, nicht von heute auf morgen von einer ungesunden Ernährung auf eine Ernährung bestehend aus ausschließlich rohen Pflanzen zu wechseln. Das hätte den Effekt, dass zu starke Entgiftungserscheinungen auftreten können. Für ein paar Tage wäre das durchaus machbar und empfehlenswert, aber auf Dauer es ist eher ratsam die Rohkost langsam in die Ernährung einzubauen.
Der Mythos, dass Obst und Gemüse ein unvollständiges Aminosäure-Profil aufweist ist nicht richtig. Jedes Obst und Gemüse enthält ausnahmslos alle Aminosäuren, die wir benötigen. Es enthält lediglich deutlich weniger Aminosäuren als tierische Lebensmittel oder als beispielsweise Hülsenfrüchte.
Die Wahrheit ist, dass der durchschnittliche Mensch nur sehr wenig davon benötigt. Ein klarer Beweis dafür ist, dass Muttermilch hauptsächlich Kohlenhydrate und gerade mal so viel Protein wie eine Banane enthält.
Besonders in Phasen der Entgiftung möchte der Körper nichts aufbauen, sondern hauptsächlich abbauen. Eine hohe Zufuhr von Aminosäuren würde in dem Fall nicht sinnvoll sein.
Vorteile einer ballaststoffreichen Ernährung gegenüber dem Saft- oder Wasserfasten ist, dass der Darm durch die Ballaststoffe automatisch gereinigt wird. Nachteile sind, dass immer noch recht viel Energie in das Verdauen der Nahrung investiert wird und die Entgiftung etwas langsamer abläuft.
Für Leute, die kurzfristig eine vernünftige und intensive Entgiftungskur machen möchten, lohnt sich das Saft- und Wasserfasten wesentlich mehr.
Entgiftungskur mit Saftfasten
Saftfasten ist eine schnelle und perfekt in den Alltag integrierbare Methode den Körper zu entgiften. Durch den natürlichen Zucker im Obst und Gemüse fällt es uns leicht den Alltag und unsere Arbeiten zu erledigen ohne zu wenig Energie dafür zu haben.
Saftfasten lohnt sich zu jeder Zeit. Der Zeitraum sollte zwischen 5 und 30 Tagen betragen. Entscheidende Faktoren sind Gewicht, Alter und Gesundheitszustand der jeweiligen Person.
Entgiftungskur mit Wasserfasten
Wasserfasten ist die ultimative Methode schnell und effektiv zu entgiften. Der große Nachteil ist, dass einem die Energie fehlen wird um für mehrere Stunden am Tag zu arbeiten. Daher ist es empfehlenswert sich Urlaub und nur Zeit für sich selbst zu nehmen. Außerdem hilft es viel Zeit an der frischen Luft und in der Sonne zu verbringen. Verschiedene Atemübungen können einem dabei helfen, Energie zu bekommen.
Wasserfasten sollte man für mindestens 3 Tage und kann je nach Gesundheitszustand auch bis zu 21 Tagen praktiziert werden. Auch hier sollte man das Gewicht und das Alter berücksichtigen und im Zweifelsfall mit einem Arzt darüber sprechen.
Tipp: Solltest du dich für’s Saft- oder Wasserfasten entscheiden, ist es ratsam sich alle 2 Tage einen Einlauf zu machen, um den Darm von überschüssigen Giftstoffen zu befreien (Darmreinigung) und Kopfschmerzen und andere Entgiftungserscheinungen vorzubeugen. Kommt keine feste Nahrung mehr von oben, sorgt das dafür, dass die alten Nahrungsmittel etwas schlechter durch den Darm befördert werden.
ACHTUNG! Wasserfasten für einen längeren Zeitraum kann für einen durchschnittlichen Menschen der westlichen Welt gefährlich werden, da womöglich zu viele Giftstoffe auf einmal zurück in den Blutstrom gelangen und die Leber überfordert wird. Daher ist es ratsam sich professionelle Hilfe zu besorgen bzw. immer auf seinen Körper zu hören. Für Anfänger reicht es den Rohkost Anteil zu steigern und hin und wieder mit frischen Säften zu fasten.